Mutmaßlicher Missbrauch -> sämtliche männlichen Mitarbeiter freigestellt

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LeGo
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Beitrag von LeGo »

also nein, pfui. das will ich so nicht stehen lassen. temporär war das vielleicht entspannter zuhause, aber auf lange Sicht bleibt das doch viel mehr im Gespräch, wir schauen jetzt von sonst wo auf den Fall. Das haben alle mitbekommen und sicherlich wird jeder dieser Männer Menschen im Bekannten- und entferntem Bekanntenkreis haben, die nun misstrauischer auf sie schauen. Das ist einfach Diskriminierung und wäre umgekehrt bei Frauen nicht denkbar.

Ich kann nur für mich sprechen, aber ich hätte mich einer solchen Beobachtung lieber gestellt. Ich denke ich habe einen guten Job gemacht und der Meinung waren, soweit ich das beurteilen kann, auch die meisten Eltern vor meinem Abgang.
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Aiko
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Beitrag von Aiko »

Warum nicht auch alle Frauen freigestellt @Mascha? Entstigmatisierung? Eher fortgeführte Diskriminierung, pauschaler Art, den Männern gegenüber!
Fetzer
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Beitrag von Fetzer »

LeGo hat geschrieben: Do 8. Mär 2018, 23:44 Ich kann nur für mich sprechen, aber ich hätte mich einer solchen Beobachtung lieber gestellt. Ich denke ich habe einen guten Job gemacht und der Meinung waren, soweit ich das beurteilen kann, auch die meisten Eltern vor meinem Abgang.
Gute Einstellung :!:

Habt ihr euch die Gegend und den Bau mal verinnerlicht?
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Mascha
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Beitrag von Mascha »

Aiko hat geschrieben: Fr 9. Mär 2018, 07:11 Warum nicht auch alle Frauen freigestellt @Mascha? Entstigmatisierung? Eher fortgeführte Diskriminierung, pauschaler Art, den Männern gegenüber!
Aiko, das habe ich geschrieben. Die werden als Kita mit 200 (!) Kindern erheblich (!) mehr Personal haben als die 10 männlichen Erzieher und eine so große Kita auf unbestimmte Zeit zu schließen geht nicht. Die Eltern haben Arbeitsplätze und einen Rechtsanspruch auf die Kinderbetreuung.

Ich denke auch, dass man aus Schutzgründen die zahlenmäßig sicher wesentlich mehr Frauen selbst dann nicht pauschal freistellen muss, wenn nicht klar, ist, welches Geschlecht der mutmaßliche Täter hatte... denn das Misstrauen gegenüber Frauen ist in der Elternschaft bzw. Gesellschaft einfach nicht so ausgeprägt wie Männern gegenüber (was by the way schon auch einen realen Hintergrund hat, da die Täter bei jeglicher Art von Gewalt, auch sexualisierter Gewalt, in der überwiegenden Mehrzahl Männer sind).

Ich will das Vorgehen nicht verteidigen, für mich persönlich überwiegt auch der diskriminierende Aspekt, V.A. IN DER AUSSENWIRKUNG, DIE SIE MEDIAL ENTFALTET.
Weiterhin ist für mich dennoch die Frage offen, wie die 10 Erzieher das empfunden haben und ob es möglicherweise nicht auch ihrem Wunsch entsprach, GEMEINSAM freigestellt zu werden, bis diese Vorwürfe aufgeklärt sind, statt jeweils einzeln im Fadenkreuz kritischer Blicke von Eltern zu stehen.
Aiko
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Beitrag von Aiko »

Noe sry, mit der Argumentation kriegst du mich nicht. Ihr wollt Gleichberechtigung? DANN LEBT AUCH SELBER DANACH (Ausnahmen ausgenommen)!
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LeGo
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Beitrag von LeGo »

Die Einrichtungsleitung hat auch die Aufgabe für alle für ein gutes Arbeitsklima zu sorgen und die Mitarbeiter vor äußeren Angriffen zu schützen. Loyalität ist das Stichwort. Wenn es Verdächtigungen gibt, muss denen nachgegangen werden und das auch nach außen so komuniziert werden. Gleichzeitig muss die Einrichtung ganz klar sagen: Wir stellen unsere Männer nicht unter einen Generalverdacht, sie haben gute Arbeit bei uns geleistet und genießen unser Vertrauen. Es wird sorgfältig geprüft, ob an den Vorwürfen etwas dran ist oder sich zumindest ein Verdacht verhärtet.

Natürlich hat es einen realen Hintergrund, dass Männer häufiger mit Gewalt und Sex in Verbindung gebracht werden. Gerade gegenüber Kindern schlagen jedoch Frauen wohl häufiger zu als Männer. Wäre es denkbar, dass Frauen pauschal beurlaubt werden, wenn es die Vermutung gäbe, dass ein Kind einer Einrichtung geschlagen wurde? Nein, teilweise werden die Delikte von Frauen sogar gedeckt, da kann ich Dir mal ne persönliche Anekdote erzählen ;-)

Mascha, natürlich hast Du Recht, dass es wie gesagt temporär für die Männer besser gewesen sein kann. Das ist wie mit dem Wickeln. Klar kann eine Einrichtung sich darauf einigen, dass nur die Frauen wickeln, aber im Endeffekt nährt man damit ja nur die schlimmsten Vorurteile und behält die Leute in ihrem Denken - und ein wirkungsvoller Schutz gegenüber Anschuldigungen ist es am Ende eben nicht. Dann hat der böse Mann das Kind halt als es Aua hatte und es allein verarztet hat angefasst. Wirkungsvoller ist es, solche Dinge direkt transparent anzugehen und entschieden Diskriminierungsansätzen bei den Eltern entgegenzutreten.

Ich behaupte einfach mal, dass Männer, die in einen solchen Bereich gehen, diese Entscheidung fast immer sehr bewusst getroffen haben. Leider habe ich jetzt keine repräsentative Anzahl getroffen (wie auch?), aber kann von den wenigen behaupten, dass sie sehr selbstbewusst auftraten. Ich denke jeder von denen hat sich vorab mit dem Gedanken beschäftigt, dass es irgendwann mal Verdächtigungen geben könnte (schade eigentlich).
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Struppi
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Beitrag von Struppi »

Also ich hätte die Freistellung sowohl als Diskriminierung als auch als Vorverurteilung verstanden. Was, wenn einer der hochintelligenten Deutschen, die "Todesstrafe für Kinderschänder" T-Shirts tragen einen der Freigestellten gekannt hätte? Die hätten da nicht das Ergebnis der Ermittlungen abgewartet sondern ihm unverzüglich mit Hilfe ihrer Baseballschläger mitgeteilt, dass sie ihn inakzeptabel finden.
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Mascha
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Beitrag von Mascha »

Struppi hat geschrieben: Fr 9. Mär 2018, 20:30 Was, wenn einer der hochintelligenten Deutschen, die "Todesstrafe für Kinderschänder" T-Shirts tragen einen der Freigestellten gekannt hätte? Die hätten da nicht das Ergebnis der Ermittlungen abgewartet sondern ihm unverzüglich mit Hilfe ihrer Baseballschläger mitgeteilt, dass sie ihn inakzeptabel finden.
Diese Gefahr würde ich tatsächlich eher dann gegeben sehen, wenn so ein Missbrauchsvorwurf öffentlich wird und die Kita die Erzieher nicht freistellt. Bei 200 Kindern in einer Einrichtung ist das ja eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich, dass da auch welche von denen, die du oben beschreibst dabei sind.
Hermann-AGPD
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Beitrag von Hermann-AGPD »

@Masha, wie naiv ist das denn?!
Erstens: Wieso sollte gerade eine "Freistellung" einen Kita-Mitarbeiter vor der Wut einer Person schützen, die da täglich ihre Elternpflichten auf ebendiese KiTa abwälzt?
Zweitens: Der Missbrauchsvorwurf ist doch längst öffentlich durch die maßlose "Maßnahme" der KiTa. Jeder männliche Mitarbeiter ist vorläufig ein Verdachtsfall.

Gerade bei solchen Vorwürfen muss Diskretion das oberste Gebot sein, weil die Nebenwirkungen eines solchen Verdachtes das Ergebnis aller Ermitttlungen vorwegnehmen.
Das Gegenteil war aber der Fall: Man brüstete sich mit einer strafbaren Diskriminierung, weil man sich davon einen Reklame-Effekt erhoffte!
Der Laden gehört geschlossen.
Vor Schelmen, die den Mantel der Gerechtigkeit tragen, vor denen kann kein Mensch sich schützen. Die sind ärger als die schlimmsten Verbrecher und verdienen doppelte Bestrafung.
Friedrich der Große
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LeGo
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Beitrag von LeGo »

sehr richtig, hermann! aber leider hat sie ja schon auf meinen beitrag nicht reagiert.
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