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Gast

Kritik bitte

Beitrag von Gast »

https://www.tagesanzeiger.ch/leben/gese ... y/29579903

Ich finde den Artikel weitgehend gut, es sind Kleinigkeiten die mich stören. Das wichtigste für Menschen ohne Ahnung steht da.
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Naches
Administrator Emeritus (Inaktiv)
Beiträge: 1591
Registriert: Mo 6. Feb 2017, 19:11

Beitrag von Naches »

Die Zahlen die in dem Artikel stehen sind soweit ich das sehe korrekt, der Grundtenor des Artikels stößt mir aber sauer auf.

Pädophilie wird als eine Neigung dargestellt, die ohne Therapie zwangsläufig zum Übergriff führt, die Lebensqualität zwangsläufig reduziert und eine ständige Gefahr ist. Kontakt zu Kindern sei auf ein Minimum zu reduzieren und Vermeidung sei die beste Sicherheitsstrategie.

Und aus diesem Grunde, kann ich nicht behaupten dass wichtigste stände in diesem Artikel. Denn ich denke, dass wichtigste, was man Menschen ohne Ahnung mitgeben kann ist, dass eine Pädophilie dieselben Gefühle auslöst, wie eine andere sexuelle Orientierung. Daraus folgt, dass es - sofern keine psychischen Probleme vorliegen - keinen Grund gibt anzunehmen, dass eine Pädophilie für sich alleinstehend ein Risikofaktor ist.

Und der zweite Punkt ist, dass in dem Artikel von der "Versuchung einem Kind weh tun" gesprochen wird. Also bitte, das zeichnet ein wunderbares Bild eines Pädophilen. :roll:
naches@vfemail.net || Was war jetzt noch gleich so schlimm daran jemanden zu lieben?
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Mitleser
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Registriert: Mi 23. Jan 2019, 20:19

Beitrag von Mitleser »

Ja, so ist mir das beim Lesen auch ergangen, im Prinzip ist der Artikel nicht schlecht und zeichnet endlich einmal ein differenziertes Bild über Pädophile, aber wenn schon gleich in der Überschrift steht, dass man ständig gegen die Versuchung ankämpfen muss, einem Kind nicht "wehzutun", und ein paar Zeilen untendrunter dann ausführlich über die Therapie berichtet wird, lässt beim Leser immer noch ein Bild aufkommen, dass Pädos, wenn schon nicht rücksichtslose Kinderschänder, doch zumindest eine ständige Gefahr für Kinder sind, welche es unter Kontrolle zu bringen sei.

Im weiteren Verlauf werden zwar viele gute und richtige Dinge erwähnt, aber ich fürchte, so mancher liest nur die ersten paar Zeilen, und das falsche Bild über viele Pädos bleibt bestehen. Fragt sich, ob das Absicht ist, oder ob die Journalistin einfach nicht über ihren Schatten springen kann, und ihren Text deshalb (mal wieder) mit den üblichen Klischees einleitet. Leider gelingt es den weiteren Text auch nicht so wirklich, dieses schiefe Bild geradezurücken, da fehlt noch der Mut, zu betonen, dass es auch viele völlig harmlose Pädos gibt, die hauptsächlich unter der Stigmatisierung selbst und dem unerfüllten Kontaktwunsch leiden.
Aiko
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Beitrag von Aiko »

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Sirius
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Beitrag von Sirius »

Ich stimme der Kritik von Naches und Mitleser zu, finde aber auch dass der Artikel einige gute Aspekte hat.
«Die grössere Gefahr für Kinder geht von den Nichtpädophilen aus. Und nicht von den Pädophilen.»
Finde ich zB super, dass das so klar und eindeutig gesagt wird.

Außerdem macht der Artikel klar, dass im Prinzip jeder pädophil sein könnte, und jeder einen Pädophilen kennen könnte. Und es wird eine eindeutige Unterscheidung zwischen Missbrauchstätern und Pädophilen getroffen.

Leider sind die meisten guten Sachen direkte Zitate, und der Text dazwischen zieht das alles wieder ein wenig runter.
kinder-im-herzen.net: ein Blogportal über Pädophilie
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Naches
Administrator Emeritus (Inaktiv)
Beiträge: 1591
Registriert: Mo 6. Feb 2017, 19:11

Beitrag von Naches »

Mitleser hat geschrieben: Sa 2. Feb 2019, 19:55 lässt beim Leser immer noch ein Bild aufkommen, dass Pädos, wenn schon nicht rücksichtslose Kinderschänder, doch zumindest eine ständige Gefahr für Kinder sind, welche es unter Kontrolle zu bringen sei.
Ich fürchte allerdings, dass ist durchaus das Selbstbild des Interviewten, sowie das Bild der behandelnen Therapeutin. :cry:
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Maximilian
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Beiträge: 142
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Beitrag von Maximilian »

Sirius hat geschrieben: So 3. Feb 2019, 01:44 Leider sind die meisten guten Sachen direkte Zitate, und der Text dazwischen zieht das alles wieder ein wenig runter.
Danke für die Beobachtung, sie ist eine weitere Bestätigung dessen, was ich schon lange als allgemeine Hypothese des Verhaltens von Wissenschaft unter Bedingungen politischen Drucks angesehen habe.

Grob gesagt, Wissenschaftler lügen normalerweise nicht, auch nicht unter politischem Druck, solange der nicht zu extrem wird. Sie sind aber auch keine idealen Kämpfer für die Wahrheit, sondern haben eigene Überlebensinteressen. Wie also reagieren sie auf politischen Druck?

Einmal unterlassen sie Untersuchungen, bei denen ihnen klar ist, dass die Ergebnisse politisch unerwünscht sind.

Und dann verstecken sie die Wahrheiten, die sie trotzdem publizieren.

Die verbotendsten Behauptungen finden sich daher in Fußnoten, danach folgen, mit abnehmendem Wahrheitsgehalt, der Haupttext, dann Einleitung und Schlussfolgerungen, dann der Abstrakt, dann der Titel.

Und natürlich nutzt man auch aus, wenn man das, was man sagen will, woanders auch findet. Dann zitiert man einfach bloß, statt das selbst behaupten zu müssen.

Gute Journalisten werden natürlich ähnlich verfahren müssen. Mit dem Unterschied, dass sie als Presstituierte natürlich, im Gegensatz zu Wissenschaftlern, schon rein beruflich aiuch lügen müssen.
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